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Lost Highway

Jazzmusiker Fred Madison findet vor der Tür seines Appartements eine Videokassette. Weitere Bänder folgen. Immer wieder zeigt die Kamera das Schlafzimmer von Fred und seiner Frau Renée. Sie beginnen stets mit dem schlafenden Ehepaar, werden jedoch von mal zu mal länger. Als Fred sich das letzte Video ansieht, liegt seine Frau blutüberströmt in ihrem Bett. Der Musiker wird verhaftet und zum Tode verurteilt. Eines Morgens sitzt an seiner Stelle Mechaniker Pete in der Todeszelle. Das einzige, was die beiden gemeinsam haben, ist die Ähnlichkeit ihrer Partnerinnen.
USA,FRA 1997
134 min
Genre: Movie/Thriller
Regie: David Lynch
Darsteller: Balthazar Getty, Bill Pullman, Patricia Arquette
Studio: Studio Canal
FSK: 16
Preis: € 1,98
Preis HD: € 2,98

Letzte Chance!

Inhalt

Voller Mißtrauen und Argwohn schaut der Jazz-Musiker Fred (Bill Pullman) auf seine Frau Renee (Patricia Arquette). Zerfressen von Eifersucht verdächtigt er die attraktive Brünette, ihn zu betrügen und wird plötzlich unter dem Verdacht verhaftet, seine Frau auf bestialische Weise ermordet zu haben. Abgeurteilt und inhaftiert, erwartet er in der Todeszelle die Hinrichtung. Eines Nachts jedoch ereignet sich eine phantastische Transformation: Fred verwandelt sich in Pete Dayton (Balthazar Getty), einen jungen Automechaniker. Den Behörden bleibt nichts anderes übrig, als den offensichtlich unschuldigen Häftling in die Freiheit zu entlassen. Pete, von dem mysteriösen Erlebnis sichtlich mitgenommen, kehrt in seinen Alltag zurück. Wenig später taucht an der Seite des zwielichtigen Geschäftsmanns Mr. Eddy (Robert Loggia) die atemberaubende Schönheit Alice Wakefield (Patricia Arquette), das blonde Ebenbild Renees, an Petes Arbeitsplatz auf. Beide sind einander sofort verfallen. Pete stürzt sich in eine wilde Liebesaffäre mit Alice - und gerät in einen verzwickten Plot aus Verführung und Sex, Verrat und Gewalt, an dessen Ende kein anderer steht als: Fred Madison. Mit „Lost Highway“ hat Kultregisseur David Lynch (Blue Belvet, Wild At Heart) einen packenden Thriller voller Rätsel und Geheimnisse geschaffen: eine faszinierende Reise in eine ebenso erotische wie bedrohliche Welt der Begierde und Leidenschaft, ein abgründiges Spiel mit Raum und Zeit, Identität und Phantasie, Wahn und Wirklichkeit.

Quelle: Archiv/ Presseheft

Der Dreh

"Lost Highway" zeigt ein "winterliches" Los Angeles: Gedreht wurde von Ende November 1995 bis Mitte Februar 1996 an rund zwanzig Schauplätzen in und um Los Angeles - bei insgesamt 54 Drehtagen. Im Dezember zog die Produktion für zwei Wochen ins Death Valley, wo, ausschließlich nachts, die Wüstenszenen entstanden. "Das Death Valley ist wunderschön und scheint kein Ende zu nehmen", schwärmt David Lynch. "Mir gefiel der Gedanke, im 'Tal des Todes' zu drehen, allein schon wegen seines Namens. Für "Lost Highway" war das absolut stimmig."

Quelle: Archiv/ Presseheft

Die Musik

"Er ist der Toscanini, der Dirigent, der Mann mit der Vision", sagt Robert Loggia über David Lynch. "Er führt musikalisch Regie", fügt Patricia Arquette hinzu. "Während der Dreharbeiten hört er mit einer Hälfte eines Kopfhörers Musik und lauscht mit dem anderen Ohr der Szene. Die Stücke für die verschiedenen Teile des Films hat er schon im voraus ausgewählt, und seine Regieanweisungen gibt er wie ein Dirigent." Für "Lost Highway"hat der Maestro ein fesselndes Klangfeuerwerk zusammengestellt: Die Musik wird zum Soundtrack eines Höllentrips und die Tonspur zum Highway in die Abgründe der menschlichen Psyche. Neben den Originalkompositionen von Angelo Badalamenti und Barry Adamson gibt es unter anderem den programmatischen Titelsong "I'm Deranged" von David Bowie, diverse Stücke von den Nine Inch Nails und, last but not least, zwei dröhnende Klanggemälde der deutschen Gruppe Rammstein: "Rammstein" und "Heirate mich". Wenn im Abspann die Musikstücke aufgelistet werden, befinden sich darunter auch die sogenannten "Various Ominous Drones", die von Treat Rezner und Peter Christopherson kreiert wurden. Dabei handelt es sich um das dumpf-bedrohliche Dröhnen, das seit „Eraserhead“ charakteristischer Bestandteil aller Lynch-Filme ist. In "Lost Highway"finden diese absonderlichen Töne ihren auffälligsten Einsatz, wenn Fred und Renee die rätselhaften Videobänder abspielen. Aber auch an zahlreichen anderen Stellen bereichern sie den komplexen Klangteppich des Films, gehen sie unmerklich in Musik über oder umgekehrt. In seiner Lynch-Monographie (David Lynch und seine Filme. Marburg 1994) hat Georg Seeßlen dieses "katatonische Geräusch" als "kosmisches Rauschen" bezeichnet: "Es ist Nachhall und Gegenwart von etwas Vergangenem zugleich, Nachhall und Gegenwart der Geburt des Universums wie des einsamen jungen Mannes; es ist zugleich seinem Ursprung fern und mit ihm gleich."

Quelle: Archiv/ Presseheft

Die Autos

Für gewöhnlich halten sich Drehbuchautoren bei der Beschreibung von Autos zurück; wer später im Film welche Automarke fährt, hängt von zu vielen produktionstechnischen Unwägbarkeiten ab, um es schon im Scriptstadium festlegen zu können. Für David Lynch gilt diese Regel nicht. Im „Lost Highway“ -Drehbuch, das er gemeinsam mit dem Schriftsteller Barry Gifford verfaßt hat, sind fast alle Fahrzeuge genau festgelegt: Ein Indiz dafür, wie wichtig dem Regisseur diese (ästhetischen) Entscheidungen sein mögen. Der illustre Wagenpark des Films: Pete Dayton fährt ein schwarzes Cabriolet aus den frühen 70ern. Auch Mr. Eddy bevorzugt die Farbe Schwarz. Er steuert einen Mercedes 450 SEL 6,9, unter dessen Motorhaube sich eine gewaltige, nachträglich eingebaute 1400-PS-Maschine verbirgt; als "Zweitwagen" fungiert ein ebenfalls schwarzes 59er Cadillac-Eldorado-Biarritz-Cabriolet. Buchstäblich chancenlos gegenüber solchen Luxuskarossen ist der gesichtslose, moderne amerikanische Neuwagen, der bei Mr. Eddys kleinem Ausflug den Fehler begeht, etwas zu dicht aufzufahren. Ähnlich uncharakteristisch und ausdruckslos ist das Vehikel der Polizisten: Sie fahren, wie eine Kamerafahrt deutlich betont, einen stinknormalen Ford. Ein ganz anderes Kaliber ist dagegen der Ford von Andy: Er fährt einen blutroten 67er Mustang.

Quelle: Archiv/ Presseheft